Selbstständig mit Kind – Wie schafft das Lydia Gerzen?
Wie organisiere ich mich, dass weder Familie noch Selbstständigkeit zu kurz kommen?
Wie organisiere ich mich, dass weder Familie noch Selbstständigkeit zu kurz kommen?
Die Gastautorin:
Lydia Gerzen
Brautstylistin und Trainerin seit 2014
Instagram: lydia.gerzen.styling
Wie organisiere ich mich, dass weder Familie noch Selbstständigkeit zu kurz kommen?
Mama sein verlangt einem eine hohe Flexibilität ab, sodass für mich mit der Zeit nur noch die Selbstständigkeit in Frage kam. Nach fast 6 Jahren Selbständigkeit als Mama möchte ich es nie wieder aufgeben. Denn nichts gibt einem so viel Flexibilität wie eine Selbstständigkeit.
Gerade am Anfang ist eine Selbstständigkeit wie ein kleines Baby: Es wächst und gedeiht und man versteht bei vielem erst mit der Zeit, warum das eine klappt und das andere gar nicht. Du kannst es nicht einfach am Abend abgeben, denn die Sorgen sind auch Nachts präsent. Alles in allem ist es deswegen kein Wunder, dass sich viele fragen, ob so eine Selbstständigkeit mit Kindern überhaupt kompatibel ist.
Ich spreche hier aus der Rolle einer glücklich verheirateten Mama, daher kann es vielleicht für dich noch einmal komplett anders aussehen, falls du alleinerziehend bist oder einen Partner hast, der dich nicht in der Selbstständigkeit unterstützt. Aber ich habe in meinem Bekanntenkreis Selbstständige aus beiden Kategorien und bei den meisten funktioniert dies mit ein bisschen Organisation ganz prima.
Zu allererst möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin Lydia Gerzen und ich habe mich 2014 mit zwei Kindern selbstständig gemacht. Mittlerweile bin ich dreifache Jungsmama und seit über 5 Jahren Vollzeit selbstständig.
Gerade die Mamas laden sich oft, durch ihr (meist) hohes Verantwortungsbewusstsein, viel zu viel Arbeit auf, haben sehr hohe Ansprüche an sich selbst und vergleichen sich ständig. Daher sind sie oft sehr überlastet und leiden am „Mental Load*“. Deswegen finde ich es fast am Wichtigsten zu erwähnen, dass keiner von einem verlangt perfekt zu sein und ich gemerkt habe, dass wir als Familie (inkl. mir) sehr viel glücklicher sind, wenn ich nicht die höchsten Ansprüche stelle und mich mit 80 Prozent statt 100 Prozent zufrieden gebe.
Aber wie organisiere ich den Alltag, um überhaupt 80 % zu schaffen und nicht schon vorher zu scheitern?
Um es überschaubar zu gestalten, teile ich diesen Artikel in zwei Kategorien, die im Alltag sehr eng zusammenarbeiten: Selbstorganisation für dein Business und Planung deines Familienalltags
Die Planung unseres Familienalltags ermöglicht für mich erst das selbstbestimmte Arbeiten in meiner Selbstständigkeit
Die Organisation in der Familie hält mir den rücken frei
Arbeitsteilung in der Familie
Mein Mann – der Papa unserer Kinder – und ich haben schon von je her unsere Aufgabengebiete klar geregelt. Noch bevor wir Kinder hatten, haben wir immer darauf geachtet, dass unsere eingeteilten Aufgaben ausgewogen blieben. Das Engagement in der Kirche und auch unsere aktive Zeit mit Freunden war uns ebenfalls sehr wichtig und zu dieser Zeit hatte ich schon neben der eigentlichen Arbeit Weiterbildungen gemacht. Daher waren wir es gewohnt, uns gegenseitig auszuhelfen und es nicht übel zu nehmen, wenn man mal seine Arbeit nicht geschafft hat.
Dies ist mit den Kindern kurz aus der Bahn geraten „weil man ja mit den Kindern zu Hause ist und nicht arbeitet“.
Haha. Das wir mal in diese Falle tappen hätte ich selbst nicht geahnt, aber leider ist dies passiert. Da ich aber recht schnell wieder arbeiten gegangen bin und das Chaos irgendwann einfach überhand nahm, musste ein neuer Plan her. Kurze Zeit später kam die Selbstständigkeit.
Wie wir das schaffen?
Wir versuchen uns so schnell wie möglich an unsere neuen Gegebenheiten anzupassen. Alles wird sehr offen angesprochen und ausdiskutiert. Dabei erklären wir unseren Standpunkt, aber verstehen auch die Sichtweise des Anderen.
Dem anderen nichts zu unterstellen und in Liebe helfen und annehmen – das ist eines unserer wichtigsten Prinzipien.
Unsere Kinder helfen, sobald wie möglich, auch im Haushalt mit. Aufräumen, Spülmaschine aus- und einräumen, Tisch decken, beim Zubereiten helfen und auch kleine Gartenarbeiten bereiten sie gut auf das Leben vor 😉 Jeder von uns ist ein kleines Zahnrad, das mithilft alles am Laufen zu halten.
Die Betreuung der Kinder
Wenn es möglich ist, arbeite ich während der „offiziellen“ Betreuungszeiten der Kinder, d.h. wenn sie im Kindergarten oder in der Schule sind oder wenn mein Mann nach seiner Arbeit wieder zu Hause ist. Das ist bei uns in der Zeit von 8.00 Uhr bis ca. 13.00 Uhr und nach 16.00 Uhr. Wenn ich Workshops halte, Bräute style oder Salon- oder Einzelcoachings mache, reicht mir diese Zeit meistens nicht aus und ich muss anderweitig organisieren.
Netzwerken als Mama
Für das Business finde ich Netzwerken super wichtig, aber ebenso wichtig als Mama. Gerade für Notfälle finde ich es schön, auf ein Netzwerk aus anderen „Aufpassern“ zurückgreifen zu können. In erster Linie sind das natürlich die Großeltern, aber auch meine Schwester, meine Freundinnen und Nachbarn. Natürlich geht das nicht nur in eine Richtung. Ebenso springe ich ein, wenn die eine oder andere Mama Hilfe braucht und ich aushelfen kann. Für die Abende an denen mein Mann und ich mal was allein machen möchten, organisieren wir uns einen Babysitter, möglichst nicht aus dem Netzwerk, um das nicht überzustrapazieren.
Warte nicht bis dir jemand von sich aus, die Betreuung deiner Kinder anbietet. Biete dich selbst an oder frag bei den befreundeten Eltern oder Nachbarn nach.
Planen
Ich empfinde das Essen/Kochen/Zubereiten als mit am aufwendigsten im Familienalltag. Da arbeite ich schon seit Jahren mit einem Menüplan. Montags in meinem CEO-Date (mehr dazu in der Kategorie Business) erstelle ich einen Menü- und Einkaufsplan, wo ich für jeden Tag etwas plane und dementsprechend einkaufe. Die Rezepte für die jeweiligen Gerichte werden direkt angeheftet, so dass derjenige, der gerade zu Hause ist und die Kinder betreut, das geplante Essen kochen kann.
Ist im Übrigen auch günstiger mit einem Plan einzukaufen 😉
Wenn in der Familie alles passt, kannst du entspannt arbeiten – aber gerade eine Selbstständigkeit benötigt eine Menge Selbstdisziplin und Organisation, deswegen möchte ich mit dir ein paar Tipps für eine gute Selbstorganisation in deinem Business teilen.
Organisation in der Selbstständigkeit
CEO-Date
Wenn möglich versuche ich Montagmorgen ein Date mit mir selbst zu machen, in dem ich mich organisiere, meine wöchentlichen To-Dos plane, Statistiken überprüfe, privates für die Woche organisiere (s. erster Teil: Betreuung der Kinder und Planen). Dort lege ich auch meine 3 wichtigsten To-Dos für die Woche fest und wann ich sie erledigen möchte. Anschließend blocke ich dafür Zeiten im Kalender und bespreche mit meiner Assistentin oder meiner Bürokraft, was diese Woche für sie zu tun ist.
Co-Working Zeiten nutzen
Ich habe festgestellt, dass ich am effektivsten bin, wenn ich zum Arbeiten verabredet bin oder eine Deadline habe. In der Mastermind von Lilli Koisser bin ich ein mega Fan von Co-Workings per Zoom geworden. Wöchentlich haben wir uns für 3 Stunden getroffen, um an unserem Business zu arbeiten. Das habe ich auch beibehalten und treffe mich regelmäßig mit anderen Selbstständigen per Zoom und liebe unsere hochkonzentrierte Arbeitsatmosphäre während dieser Zeit.
Spontanität/Flexibilität
Trotz aller oder gerade aufgrund der detaillierten Planung, kann ich kurzfristig reagieren, wenn z.B. ein Kind krank wird oder mir etwas anderes dazwischen kommt. Vielleicht passt das Essen für Mittwoch doch heute besser, weil es jetzt einfach ultra schnell gehen muss und meine Instaposts können auch noch morgen geschrieben werden, es wird keiner sauer, wenn ich meine Statistiken heute nicht überprüft habe.
Prioritäten sind das A und O.
Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen hilfreichen Einblick in meinen Alltag als selbstständige Mama bieten und würde mich freuen, wenn du mal bei mir vorbeischaust. Ich schreibe und poste aktiv hilfreiche Tipps und Tricks auf Instagram und für die Abonennten meines Beautyletters.
*Mental Load bezeichnet im deutschen Sprachraum vorrangig den Gesamtaufwand und entsprechende Mehrbelastungen, die durch Haushaltstätigkeiten und Kindeserziehung entstehen. (Zitat: Wikipedia)

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